In der Nähe des Dorfes Loarre, in einer Höhe von 1071 Metern und nur 30 km von Huesca entfernt, befindet sich diese majestätische Festung, die als die besterhaltene romanische Burg in Europa angesehen wird. Sie wurde errichtet auf einer felsigen Erhebung und besteht aus verschiedenen Gebäuden, der größte Teil in gutem Erhaltungszustand, darunter Festungsmauern und –türme, die Festung, der Wehrturm oder der Königinnenerker (mit herrlichem Blick über die Berge und Hochebenen, die sich zu seinen Füßen erstrecken), anderen Nebengebäuden klösterlichen Ursprungs sowie der Kirche oder der Krypta.
Die Burg wurde im 11. Jahrhundert erbaut und war der Schlüssel für den König Sancho III, den Großen, bei der christlichen Wiedereroberung dieser Ebene oder Tierra Plana (daher der Name Plana de Uesca) von den Mauren. In der Zeit des Hochmittelalters hatte die Burg von Loarre zusammen mit der nächsten von Marcuello eine grundlegende strategische Bedeutung im Verteidigungssystem von Aragón gegenüber der eisernen maurischen Stellung von Bolea.
Ihre Schönheit, Einzigartigkeit, ihr guter Erhaltungszustand und die ausgezeichnete Lage haben dazu geführt, dass sie bei vielen Gelegenheiten als Schauplatz für Spielfilme und Dokumentarfilme gewählt wurde, einige davon weltberühmt, wie „Königreich der Himmel“ vom Regisseur Ridley Scott.
Ein Besucherzentrum mit Cafeteria, Souvenirverkauf und Touristeninformation ist vorhanden. Ein Film über die Burg und ihre Epoche hilft dem Besucher, sich ein Bild zu machen über die strategische Rolle beim Vormarsch des Königreichs von Aragón in Richtung Süden.
Der gotische Tempel wurde auf dem Platz der alten maurischen Großmoschee erbaut und von Jaime I, dem Eroberer, 1273 in Auftrag gegeben. Die Vorderseite ist überreich bearbeitet und geschützt durch ein typisch aragonesisches Vordach, das aus Holz geschnitzt ist und im 16. Jahrhundert eingebaut wurde. Verschiedene gotische ursprüngliche Stile finden sich am unteren Teil (13. Jahrhundert) und flämische am oberen (16. Jahrhundert). Die Fassade zeichnet sich durch ihre wunderschöne Dekoration aus und wird gekrönt von Zinnen. Das Haupttor besitzt sieben Spitzbögen, die von Skulpturen bedeckt sind. Am Tympanon sehen wir die Abbildungen der Jungfrau und des Jesuskindes. Die Kathedrale besteht aus drei Kirchenschiffen mit Kreuzgang und Apsis, und der Turm der Fassade hat eine quadratische Basis und einen achteckigen Abschluss.
Die Inneneinrichtung weist eine helle Atmosphäre auf. Die Seitenschiffe, von geringerer Höhe als das Hauptschiff, beherbergen 14 Kapellen. Eine der herausragendsten ist die Kapelle des Rosenkranzes mit einem gotischen Altaraufsatz. Von hier hat man Zugang zur alten Sakristei und von dieser zum Archiv der Kathedrale, in dem Frühdrucke aus dem 11. bis 16. Jahrhundert aufbewahrt werden. Interessant sind auch die Kapellen von Lastanosa – Mäzen von Baltasar Gracián – und dem heiligen Christus der Wunder – dessen wundersames Wirken am Ende des 15. Jahrhunderts die Stadt von der Pest befreite. Jedoch ist eines der wertvollsten Stücke ihr Hauptalter mit einem Renaissanceaufsatz von großer Schönheit (1520 und 1534), ein aus Alabaster gehauenes Meisterwerk von Damián Foment, welches das Leiden Christi darstellt.
Neben der Kathedrale befindet sich das Diözesanmuseum, das eingerichtet wurde im antiken Kreuzgang und Bischofspalast. Es umfasst die Säle der Goldschmiedekunst im antiken Domsaal zu Füßen des Tempels und der Kunst des Mittelalters, der Renaissance und des Barocks mit Zugang vom Kreuzgang aus.
Die im Jahre 1885 zum Nationaldenkmal erklärte Kirche ist ein Stück reiner romanisch-aragonesischer Architektur und eine der zwei architektonischen Juwelen des monumentalen Erbes der Stadt und des Hoch-Aragón. Sie befindet sich im alten Stadtkern und wurde errichtet über dem, was einst der Tempel des mozarabischen Stadtteils der maurischen Stadt war. Im Jahre 1117 wurde es dem Benediktinerorden gestiftet, und es begannen die Bauarbeiten für das Kloster im romanischen Stil, den wir heute bewundern können.
Kostbar ist das Tympanon des Nordportals. Es zeigt ein herrliches dreieiniges Christusmonogramm, das von zwei Engeln von großer Schönheit getragen wird. Das Christusmonogramm, ein gängiges Element an den romanisch-aragonesischen Kirchen, das hier die Buchstaben Alpha und Omega begleitet, erster und letzter Buchstabe des griechischen Alphabets, bezieht sich auf einen Christus, welcher der Anfang und das Ende aller Dinge ist.
Die Kirche besitzt drei Schiffe, die mit hohen halbrunden Gewölben bedeckt sind. Das Chorgestühl ist von 1506, und im Innern befinden sich Gemälde der französischen Gotik aus dem 13. Jahrhundert.
Eines der schönsten und bekanntesten Elemente ist ihr Kreuzgang aus dem Jahre 1149, der im 19. Jahrhundert restauriert wurde. Hervorzuheben sind die geschnitzten romanischen Kapitelle, 18 authentische und der Rest naturgetreue Reproduktionen der authentischen romanischen, die im 19. Jahrhundert angefertigt wurden. Sie stellen das Leben von Jesus dar, neben anderen historischen oder allegorischen Motiven, von denen das so genannte „Capitel de la Bailarina“ (Kapitell der Tänzerin) zu erwähnen ist, ein absolut unübliches Motiv für die damalige Epoche. Im eigentlichen Kreuzgang befindet sich die Kapelle San Bartolomé, die das königliche Pantheon beherbergt. Dort befinden sich die sterblichen Überreste der Könige Alfonso I „dem Kämpfer“ und Ramiro II „dem Mönch“, Autor der blutigen mittelalterlichen Legende von der Glocke von Huesca.
Bolea liegt auf einem Vorgebirge, das in die Landschaft hineinragt und die Ebene dominiert. Am höchsten Punkt des Ortes befindet sich die Stiftskirche Santa María. Um sie herum drängen sich die Häuser, ein friedlicher Anblick. Sie vervielfältigen sich am Hang der hinteren Seite mit Blick auf die Bergspitze des Gratal. Bolea lässt bei einem Spaziergang durch die Gassen seine reiche Geschichte erahnen. Sie war römischer Besitz, wurde damals „Calagurris Fibularia“ genannt, und maurischer Besitz, genannt die „Buluya“, bis der König Pedro I im Jahre 1101 in das christliche Königreich von Aragón eintrat.
Die Kirche wurde von Pedro de Irazábal erbaut zwischen 1541 und 1559. Das heutige Gebäude wurde auf einem antiken romanischen Tempel aus dem 12. Jahrhundert errichtet, von dem die Krypta unter dem Altarraum, die Mauer an der Kopfseite und der Glockenturm erhalten geblieben sind. Sie besitzt drei Kirchenschiffe, die getrennt sind durch ein abwechslungsreiches Repertoire von Säulen des 12. Jahrhunderts, die aus einer arabischen Festung stammen, wodurch der gesamte Tempel auf der selben Höhe ist, was zu einem Leuchten und zu einer Durchsichtigkeit führt, der angenehm überrascht.
Aber das teuerste Juwel dieses Tempels ist der Aufsatz des Hauptaltars. Er ist ein Meisterwerk im gotische Mudéjarstil, das zum früheren Tempel gehörte. Es kombiniert Schnitzerei und Malerei des 16. Jahrhunderts (1490 und 1503). Der Altaraufsatz besteht aus 20 Tafeln mit Temperamalerei und 57 Schnitzereien aus mehrfarbigem Holz, Zypresse, Nussbaum, Kirschbaum, Pinie aus Flandern. Hervorzuheben sind die Malereien des so genannten Meisters von Bolea. Bolea verkörpert bedeutende Neuheiten in der spanischen bildhaften Kunst, wie den Ausdruck des Gefühls der Personen, die Beherrschung des Raums und der Perspektive, der Beleuchtung oder der Schatten. Besonders außergewöhnlich ist das Farbenspiel, eine breite Palette von rot und grün, alles original.
Neben den vielen anderen Altaraufsätzen, die im Tempel versammelt sind, ist es unerlässlich, den Blick auf das Panorama der Senke zu lenken, das man von dort sieht, und zuzulassen, dass sich die Geschichte unseren Augen nähert. Reste der römischen und arabischen Vergangenheit dieser Gegend, auf denen nachfolgende Generationen andere Konstruktionen errichteten.
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